Viele Menschen leiden heutzutage unter Schmerzen. Den Schmerz gibt es in den unterschiedlichsten Formen und praktisch an jedem Körperteil.
Haben wir den Mut, den Schmerz im Sinne der Selbstverantwortlichkeit zu betrachten, dann stellt sich die Frage:
Warum kreiert sich ein Mensch Schmerzen?
Sicher dient der Schmerz eigentlich dazu sich selbst auf etwas aufmerksam zu machen, beispielsweise auf einen ungelösten Konflikt, auf fehlende Durchsetzung, auf die Unwilligkeit „sich geradezumachen“.
Fehlende Selbstverantwortlichkeit als Auslöser für Schmerzen
Leider begreifen nur wenige Menschen sich selbst, denn die Eigen- oder Selbstverantwortlichkeit ist wenig verbreitet und zu unbequem.
„Mit der Selbstverantwortlichkeit fallen Schuldzuweisungen an andere weg“
Es ist nicht mehr möglich die Lebensenergie, die zur Verfügung steht, an Dritte abzugeben, die dann das eigene Leben mit organisieren. Plötzlich entsteht ein Vakuum, wenn derjenige versäumt hat seine Talente und Fähigkeiten zu erforschen. Denn ein individueller Lebensinhalt ist etwas ganz anderes, als mehr oder weniger dumpf den Traditionen oder den gerade gültigen Regeln einer Kultur zu folgen, oder in der trotzigen Variante sich gegen diese aufzulehnen.
„Die Nörgler, die sich selbst nicht verändern wollen, sind genauso ohne Selbstverantwortung, wie die Angepassten“
Schmerzen als sinnvolle Unterstützung
Damit der Mensch seinen eigenen kreativen oder auch göttlichen Anteil irgendwann wieder entdecken will und kann, dazu sind z. B. Schmerzen sinnvoll. Bedauerlicherweise wird das „körperliche Hinweissystem“ im masochistischen Sinne ad absurdum geführt, da wir heute in einer Opfergesellschaft leben. Der arme, kranke, schmerzgeplagte Mensch hat in unserer Gesellschaft das beste Image, hat bisher – es ändert sich gerade – die beste soziale Absicherung. Warum sollte ein Mensch gesund werden? Warum sollten die Symptome als Hinweissystem des Unbewussten erkannt werden? Es ist doch viel ergiebiger, die Umwelt mit dem eigenen Leid zu manipulieren oder gar zu erpressen. In Gemeinsamkeit sind wir stark. Ob die Gemeinschaft durch Manipulation oder Erpressung entstanden ist, ist gleichgültig, Hauptsache eine Scheinsicherheit ist erreicht. Damit bleibt die Selbstverantwortung ausser Mode.
Schmerz = Schuldgefühl
Louise Hay übersetzt in ihrer Symbolsprache das Thema Schmerz mit Schuldgefühl. Formulieren wir auch hier die Selbstverantwortlichkeit, dann müsste es eigentlich heissen: Schuldgefühle gegen sich selbst.
„Die Persönlichkeit, die keine Eigenverantwortung übernimmt, handelt gegen sich selbst, da sie nie ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten ausleben wird“
Die Präsentation der eigenen Grösse würde bestenfalls Neid hervorrufen, damit wäre die weitere Integration in eine Gemeinschaft gefährdet. Der Exponent dieser Denk- und Lebensweise ohne Selbstverantwortung war der Sozialismus. Derjenige, der seine individuellen Fähigkeiten ausleben wollte, galt als privilegiert. Der Privilegierte galt als negativer Mensch.
Der Schmerz ist also das Symbol oder die Information des Unbewussten für das Schuldgefühl. Aber nicht die Schuld gegenüber anderen, sondern die Schuld sich selbst als individuelle Persönlichkeit verraten zu haben. Der kreative, göttliche Anteil mit allen Talenten und Möglichkeiten wurde verweigert.
Schade eigentlich. Wie schön wäre das Leben, wenn jeder seine Möglichkeiten und Fähigkeiten leben würde und deshalb mit sich und der Umwelt zufrieden wäre!
Symptomsprache bei verschiedenen Schmerzen
Im Folgenden sind für diejenigen, die Interesse haben, der Eigenverantwortlichkeit näherzukommen, verschiedene Schmerzarten im Sinne der Symptomsprache übersetzt. Damit soll eine Hilfestellung gegeben werden, die Konflikte, die hinter dem jeweiligen Schmerz stehen, besser zu erkennen.
Schmerzen an Körperstellen
Kopfschmerz
Emotionale Themen rational lösen wollen
Stirnkopfschmerz
Einer vielleicht sinnlosen Situation trotzen
Hinterkopfschmerz
Einen alten Konflikt nicht vergessen haben
Migräne
Einen üblen emotionalen Konflikt einseitig sehen und ihn „zum Kotzen“ finden
Zahnschmerz
Auf seine Durchsetzungskraft verzichten
Ohrenschmerz
Divergenz zwischen der inneren und äusseren Stimmen
Halsschmerz
Will nicht mehr alles schlucken
Rückenschmerz
Fehlendes Aufrechtsein
Bauchschmerz
Themen nicht verdaut haben
Schulterschmerz
Zu viel Verantwortung übernommen haben
Schmerz des Ellbogens
Will sich nicht wehren
Daumenschmerz
Fordert keine Unterstützung ein
Knieschmerz
Sich gedemütigt, sich gebeugt haben
Afterschmerz
Hält krampfhaft Kritik an anderen zurück
Nierenschmerz
Fühlt sich ohne einen Gleichgesinnten hilflos
Herzschmerz
Hält sich selbst vernachlässigt
Schmerzmodalitäten
Berstend
Es droht etwas zu zerbrechen
Bohrend
Die Denkweise anderer übernehmen müssen
Brennend
Es sollte dringend etwas geändert werden
Drückend
Unter Druck stehen
Drückend, von innen nach aussen
Geballte Emotion, oder ein Fremdkörper sollte entfernt werden
Drückend, von aussen nach innen
Einengung akzeptieren
Hämmernd
Etwas zwanghaft übernommen haben
Krampfend
Unbedingt eine Position behalten wollen
Lanzinierend
Infiltriert sein von der Meinung anderer
Mahlend
Einer zermürbenden Situation nicht entkommen können
Pflockartig
Fremde, belastende Meinungen und Glaubensmuster verinnerlicht haben
Pulsierend
Übernommene Denk- und Glaubensmuster machen sich bemerkbar
Reissend
Sich von Konflikten lösen wollen, ohne sie bewältigt zu haben
Pulsierend
Übernommene Denk- und Glaubensmuster machen sich bemerkbar
Reissend
Sich von Konflikten lösen wollen, ohne sie bewältigt zu haben
Schiessend
Erkenntnisse wollen ins Bewusstsein
Schneidend
Sich von Konflikten lösen wollen, ohne sie bewältigt zu haben
Stechend
Von übernommene Denk- und Glaubensmustern infiltriert sein
Verrenkter
Die eigene Denk- und Lebensrichtung verlassen haben
Wund
In einer aufreibenden Situation sein
Ziehend
Ein ungelöster Konflikt zieht den anderen nach sich
Quellen:
Luise Hay, Heile Deinen Körper
Rüdiger Dahlke, Krankheit als Symbol, Verlag C. Bertelsmann München 3. Auflage 1996
Antonie Peppler, Die psychologische Bedeutung homöopathischer Arzneien, Bd.1 1998 und 2 2002, CKH Verlag Großheubach
Hans-Jürgen Albrecht (Hrsg.), Kreative Homöopathie gesammelte Veröffentlichungen von Antonie Peppler Bd.1 und 2
Englische Übersetzung: “Pain – psychological cause and meaning”
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