Herz-Symbolik in unserer Sprache

„Sein Herz gebrochen haben“, „herzlos“, „es ist zu Herzen gegangen“, „das zerbrochene Herz“, „Herz aus Stein“, „sein Herz verschenken“, „herziges Kind“, „herzliche Begrüßung“, „herzergreifende Rede“ … unsere Sprache ist voller Herz-Symbolik, die glückliche und unglückliche Liebe beschreibt.

Liebe den Anderen, deine Umgebung, aber ganz besonders: Liebe dich selbst!

All die Menschen, die zu wenig Selbstliebe haben, die sich selbst zu wenig achten, die sich selbst nicht genug sind, die sich verausgaben im Außen, ohne auf die eigene Batterie zu achten, haben den Bezug zu Herzerkrankungen.

Bedeutung von Herz-Erkrankungen

Die Erkrankung am Herzen gibt darüber Aufschluss, in welcher Art und Weise der Mensch anderen seine Liebe entgegenbringt, sich selbst aber diese versagt. Je heftiger der Krankheitsverlauf, desto extremer und konsequenter lehnt es der Mensch ab, sich selbst wieder Liebe entgegenbringen zu wollen.

Vielleicht sucht er im Außen nach einem konkreten Grund, weshalb er weniger Wert als sein Gegenüber ist. Andere haben vermeintlich mehr Liebe verdient als er selbst. Der Mensch, der sein Leben ohne Bewusstsein dem Rollenspiel geopfert hat, damit er die Erwartungshaltungen des anderen erfüllen muß, um anerkannt zu sein, ist prädestiniert für Herzerkrankungen.

Ein Beispiel für die Entstehung von Herz-Krankheiten

Im Rollenspiel ist beispielsweise der Mann so erzogen worden, daß er als typischer Ehemann und Familienvater seiner Familie „etwas zu bieten hat“. Diese Prägung wird vom Mann meist materiell gesehen, wogegen die Frau meist seelische Zuwendung damit verbindet. Er hat noch nicht begriffen, dass seine Familie vielleicht Emotion und Verständnis von ihm möchte, anstatt dass er immer nur noch mehr arbeitet und schuftet. Er hat für sich selbst auf der Basis seiner Erziehung nur begriffen, daß seine Familie von ihm Luxus und Image möchte.

Dafür arbeitet und arbeitet er, distanziert sich dabei ganz von seiner Familie. Er spürt zwar die Unzufriedenheit seiner Familie, arbeitet aus diesem Grund jedoch nur noch härter weiter und noch mehr, um mehr bieten zu können und die Zufriedenheit der anderen endlich zu erreichen. Auch die Idee, innerhalb der Familie offen miteinander zu sprechen wurde häufig verlernt.

Klar auszusprechen, wer was von wem gerne hätte oder sich wünscht, kommt durch den sich immer mehr eingebürgerten Trott gar nicht mehr in den Betracht. Die Kluft zwischen den Familienmitgliedern wird immer größer und das hektische Spiel verselbständigt sich.

Schlussendlich fühlt sich die Ehefrau aus fehlender Nähe zu ihrem nicht länger erreichbaren Partner immer mehr ins Hintertreffen gedrängt, langweilt sich in ihrer Rolle als „Hausweibchen“ und begibt sich trotzig auf den Selbsterfahrungstrip ohne ihren Mann.

Er endet schließlich, wenn sein Herz die Belastung nicht mehr ausgleichen will, mit einem Herzinfarkt im Krankenhaus und bekommt rigoros eine Notbremse, ein „Stop – so geht es nicht mehr weiter“, weil er das Gefühl hat, er gibt und gibt und gibt und bekommt nichts zurück.

Homöopathische Präventions-Hilfe für ein gesundes Herz

Damit es erst gar nicht soweit kommt und die beteiligten Personen sich offen miteinander arrangieren können, helfen homöopathische Arzneien, zu einer anderen Wahrnehmung und zu anderem Verständnis zu gelangen.

Sollte es bereits im Infarkt eskaliert sein, unterstützen homöopathische Arzneien die beteiligten Personen dabei, die verhärteten Fronten, die eigentlichen Mißverständnisse aufzugeben. Das offene Gespräch der Partner innerhalb einer Familie ist zwingend nötig. Jeder soll dem anderen gegenüber aussprechen, was er sich wirklich wünscht.

Ein für alle Seiten heilender Konsenz zwischen den Partnern ist in der Praxis sehr viel leichter zu erzielen, als dies häufig angenommen wird. Allerdings ist Grundvoraussetzung, dass erst einmal formuliert wird, was zu etwas mehr Freude im Miteinander führen könnte. Es ist völlig falsch, dem Partner etwas zu unterstellen, was dieser für sich gar nicht will.

Homöopathische Arzneien

Eines der wichtigsten Arzneien bei Herzkrankheiten wie auch bei Herzinfarkt ist Aurum metallicum, das Gold. Aurum metallicum wird eingesetzt bei:

  • Selbstmordneigung
  • Depression
  • enttäuschter Liebe
  • Alkoholismus
  • zu hohem Blutdruck
  • bei noch nicht oder schon organisch gewordenen Herzkrankheiten

Symptome von Aurum metallicum und ihre psychologische Bedeutung

  • Selbstmordneigung (= sich der Eigenverantwortung entziehen)
  • Depression (= seine Wut unterdrücken)
  • enttäuschte Liebe (= will seine harmonische Vorstellung behalten)
  • Alkoholismus (= mit sich selbst nicht allein sein können)
  • Hypertonie (= unterdrückte Lebensfreude, die in Aggression umgeschlagen ist)

Als weitere, markante Symptome von Aurum metallicum in Beziehung zu Herzerkrankungen aus Kent’s Repertorium:

  • Angstempfindung in der Herzgegend, Umherbewegen bessert (= fürchtet sich davor, wieder nichts für seine Aktivitäten zu bekommen, sucht nach einem Ausweg aus dieser Situation)
  • Herzbeklemmung beim Treppensteigen (= traut sich nicht, seine persönliche Größe (Erfüllung) unbefangen zu leben)
  • Empfindung, als ob das Herz stehenbleiben wollte (lieber höre ich auf, bevor ich stets nur weiter geben und geben soll)
  • Empfindungen, als ob sich das Herz umdreht (= ich will endlich was zurückbekommen)
  • Husten quälend, zum Bersten (= es zerreißt fast, die ersehnte Anerkennung immer noch nicht zu bekommen)

Aurum metallicum und tiefenpsychologische Hintergründe

Die Arznei Aurum metallicum ist überaus wichtig für einen Menschen, der kein Selbstwertgefühl hat. Er lässt sich von anderen Menschen Zielsetzungen geben und erfüllt diese auch noch gerne, denn mit der Erreichung des gesteckten Zieles erzielt er faktisch auch erst einen Wert für sich selbst. Allerdings macht er sich durch dieses “Muss”, die zwanghafte Erfüllung der Zielsetzung bzw. der Erwartungshaltung, abhängig von anderen und deren Urteil darüber, ob er dies gut genug getan hat.

Hat er ein Ziel erreicht, verlangt er gleich das nächste und das nächste und wiederum das nächste. Wehe dem, daß kein Ziel mehr vorgegeben wird oder als sinnvoll erachtet wird. Wird die Grundlage seines Selbstwertgefühles weggezogen, indem er fremd gesetzte Ziele erfüllen muß, dann fehlt jeglicher Lebensinhalt.

Dieser Mensch, der Aurum metallicum als Arzneigabe benötigt, hat zumeist den Bezug zu seiner inneren Stimme verloren. Er nimmt nicht wahr, was für ihn gut und richtig wäre und hat daher nicht mehr die Möglichkeit, sich selbst Stabilität für sein Handeln zu geben. Der eigene Rahmen, der eigene Lebensinhalt wird nicht mehr gespürt und kann daher auch nicht mehr Richtschnur für sein Handeln sein.

Naja tripudians

Eine weitere homöopathische Arznei, die für Herzerkrankungen und auch Herzinfarkt unterstützend und hilfreich ist, ist Naja tripudians, das Gift der Brillenschlange.

Naja tripudians wird eingesetzt:

  • wenn ein Vergiftungsprozeß sich aufs Herz geschlagen hat
  • Selbstmordneigung
  • herzbedingter Atemnot
  • chronischer Entzündung
  • Mittelohrentzündung
  • Bronchitis
  • Mandelentzündung

Symptome von Naja tripudians und ihre psychologische Bedeutung:

  • Vergiftung (= unterwirft sich vollständig den Ansichten seiner Dominanz)
  • Herz ist in Mitleidenschaft gezogen (= kommt nicht mehr dazu, für sich selbst aktiv zu werden)
  • herzbedingte Atemnot (= will nicht länger die Luft mit seinem Lieblingsfeind teilen)
  • chronische Entzündung (= darf nicht mehr bewußt wahrnehmen, worauf er aggressiv reagieren möchte)
  • Mittelohrentzündung (= wütend auf das, was ihm seine innere Stimme mitteilt)
  • Bronchitis (= kann den Streit in seiner Umgebung nicht länger ertragen)
  • Mandelentzündung (= wütend über das, was er um sich herum wahrnimmt)

Als weitere, markante Symptome von Naja tripudians in Beziehung zu Herzerkrankungen aus Kent’s Repertorium:

  • Empfindungen von Leere in der Herzgegend (= spürt für sich keine Liebe mehr und fühlt sich daher nicht mehr in der Lage, weiterhin zu geben)
  • Herzklopfen, kann nicht sprechen (= erwartet etwas so Schlimmes, daß er es nicht in Worte fassen will)
  • Herzschmerz, erstreckt sich zum linken Schulterblatt (= nimmt sich zugunsten anderer soweit zurück, daß seine emotionale Leichtigkeit verlorengegangen ist)
  • schneidender (plötzlicher, scharfer) Brustschmerz beim tiefen Einatmen (= Geben und Nehmen sind bereits so stark im Ungleichgewicht, daß er nicht mehr Nehmen kann)

Der Naja tripudians-Patient grübelt über eingebildete Sorgen und hat ganz typisch das Gefühl, vernachlässigt worden zu sein. Das kleine Kind, das früher selbständig machen durfte und in mehr oder weniger dominanter Form am „Gängelband“ geführt wurde, wird häufig zum Versager.

Dieser Mensch hat sich an die Sicherheit und Zuwendung der Dominanz gewöhnt und möchte Sicherheit und Zuwendung jetzt von jedem in seiner Umgebung unbedingt bekommen und behalten. Selbstverständlich bekommt er dies nicht immer.

Kommt ein solches Kind in die Schule, erwartet es vom Lehrer die gleiche hilfreiche „Gängelung“ wie von der Bezugsperson zuhause. Wird dieses Bedürfnis von der Umgebung nicht länger erfüllt, was sehr häufig der Fall ist, entsteht Trotz und Selbstmitleid.

Es hat noch nicht gelernt, die Selbstverantwortlichkeit für sich und seine Handlungen zu übernehmen, war es gewohnt, stets angeleitet, geführt und gegängelt zu werden, Ziele gesetzt zu bekommen. Ist dies plötzlich nicht mehr so, gerät das erlernte Weltbild ins Wanken.

Daraus entsteht sehr häufig das Gefühl des „ich fühle mich vernachlässigt“. Der Vernachlässigte wird alles anstellen, um für sich die vermeintlich notwendige Zuwendung letztlich zu erzwingen.

Ein solcher Mensch hat große Schwierigkeiten damit, den Bezug zu seinen eigenen Potentialen überhaupt herzustellen. Er ist viel zu sehr damit beschäftigt, in seiner Umgebung genügend Schuldgefühle zu erzeugen, weil er ja so vernachlässigt wird, daß er für sich selbst und seine Selbstliebe keine Zeit und keine Möglichkeit mehr hat.

In diesem Sinne ist Selbstliebe als ein Individualisierungsprozeß verständlich. Erst der Mensch, der sich als individuelle Persönlichkeit erkennen kann, ist mit sich und der Natur eins.

Fazit – Liebe als Hauptthema des Herz-Organs

Diese beiden Arzneien genügen selbstverständlich nicht, um alle Erkrankungsthemen des Herzens zu heilen. Sie sollen als explizite Beispiele dienen, damit das dahinter stehende Thema der Liebe und Eigenliebe leichter erfaßbar werden.

Der Mensch ist sehr einfallsreich, wenn es darum geht, sich selbst den Anspruch auf Eigenliebe abzuerkennen. Es ist im Gegenteil sogar recht mühsam, die Vielzahl der Facetten aufzudecken, was an anerzogenen und nie hinterfragten Mustern vorliegt, wenn ein Mensch sich dafür entscheidet, seine Liebe andern anstatt sich selbst zu schenken.

Häufig wird vollständig übersehen, daß erst die Fähigkeit, sich selbst Liebe entgegenzubringen einen Menschen dazu befähigt, andere Wesen daran teilhaben zu lassen. Der Mensch ist in der Lage, alles ihn Umgebende zu Lieben, seien es andere Personen, Tiere, Pflanzen oder ein Ereignis, wie beispielsweise das Vorbeiziehen einer Wolke. Diese Gabe beinhaltet ein riesiges Potential als Energie, die durch das Teilen eines wärmenden Gefühles zurückfließt und Freude auslöst.

Grundlage dieses Gefühles ist und bleibt aber stets, sich selbst und die eigenen Eigenarten zuerst mit diesem Gefühl in Einklang gebracht zu haben. Daher ist es nicht verwunderlich, daß viel zu häufig etwas auf falsche Art und Weise „geliebt“ wird. Der zugrunde liegende Gedanke war vielleicht, wenn ich es nur stark genug liebe, dann verändert es sich nach meinen Wünschen. Es wird „totgeliebt“, dann kann man es sich wenigstens noch so denken, wie es hätte gewesen sein können.

Diese Art der Liebe wird besungen, bejammert und beklagt. Die geliebte Blüte wird in eine Vase zum Verwelken gestellt, die geliebte Frau in einen goldenen Käfig gesetzt, die geliebte Katze bis zur Bewegungsunfähigkeit gefüttert. Der Volksmund spricht davon in Reimen, wie „du sagst, du liebst die Blumen, doch du pflückst sie ab, deshalb bekomme ich es mit der Angst, wenn du mir sagst, du liebtest mich.“

Tatsächlich ist es für die meisten Menschen eher erschreckend, wenn sie hören, sie würden geliebt, denn sie rechnen immer noch tief und fest damit, dann wegen ihrer noch nicht offenbar gewordenen Eigenarten eigentlich bestraft zu werden. Gerade diese Menschen hatten noch nicht die Chance, sich selbst genug zu sein, um sich so annehmen zu können, wie sie sind und gerade deshalb sich selbst zu lieben.

Antonie Peppler

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“Hör Dir zu! – Die Sprache der Symptome”
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