Altern aus homöopathischer Perspektive

Vor kurzem fiel mir ein Artikel in die Hände, in dem berichtet wurde, daß die Krankheitsrate der über Achtzigjährigen im Vergleich der Zwanzig- bis Dreißigjährigen erheblich geringer ist. Die „Hundertjährigen“ sollen also fitter sein, als die Jungen, so das Forschungsergebnis der Harvard-Forscherin Margery H. Silver.

Diese Aussage veranlasste mich dazu, das Thema Altern unter homöopathischen Gesichtspunkten anzuschauen.

 

Älter werden in anderen Kulturen

Grundsätzlich folge ich der Einstellung der alten Indianer, die Krankheit, Schwäche und Alter keineswegs als Einheit gesehen haben. Der Indianer, der seine Todesstunde fühlte, verabschiedete sich und zog sich zum Sterben zurück. In unserer Kultur ist Krankheit und Alter engstens miteinander verwoben. Die Erwartungshaltung, daß wir im Alter krank werden, ist heute fast zwanghaft vorhanden. Sicherlich liegt die Begründung darin, daß die meisten „Kulturkollegen“ Krankheit als zufällig ansehen. Unser übliches Denkmuster besteht aus dem „Standhaltenmüssen“. In jungen Jahren sind wir noch stabil, aber später werden die uns ständig bedrohenden Bakterien und Viren gegen uns gewinnen. Wir werden unterliegen, früher oder später!

Diejenigen, die sich mit der Naturheilkunde befassen, die Indianer taten es auch, insbesondere diejenigen, die sich mit der Homöopathie auskennen, haben allerdings eine andere Denkweise: die Denkweise, daß Krankheit von uns selbst kreiert wird, daß wir mit Krankheit etwas ausdrücken, was im alltäglichen Bewußtsein keinen Platz hat, nicht zu Wort kommt.

 

Krankheit als neuer Lebensinhalt

Oft genug ist Krankheit ein Resultat der Langeweile. Die Menschen, die sich selbst keinen Lebensinhalt geschaffen haben, müssen halt irgendetwas tun. Auf Dauer sind die üblichen Anpassungs- und Nachahmungsmuster ausgelutscht. Es ist langweilig geworden genau das Gleiche zu tun und zu haben, wie die Umgebung.  Etwas Spannendes muß her. Was könnte spannender sein als Rivalität?! Eigene Leistung, mit der man andere überragt, ist riskant. Man könnte beneidet werden. Aber in der Opferrolle zu rivalisieren ist hoch attraktiv. Bei älteren Menschen könnte man meinen, daß diese das Spiel: „wer der Krankste ist, hat gewonnen“ spielen. Jegliche Unterhaltung geht um dieses Thema. Krankheit ist zum Lebensinhalt geworden. Vermutlich hatte das Leben nach der Kindererziehung  nichts mehr zu bieten.

Folglich könnte Krankheit mit der Lebensmotivation zusammenhängen.

 

Wer einen befriedigenden Lebensinhalt gefunden hat, ist gesund auch im Alter.

 

Wenn dies so stimmt, dann ist Erkrankung und Schwäche „typbedingt“. Der Mensch, der Spaß am Leben hat, dessen Leben eine Herausforderung ist, müßte gesund sein, er benötigt seine Kraft zum Leben. Demnach wäre obig erwähnte wissenschaftliche Studie erklärbar, denn der Mensch, der neugierig und am Leben interessiert ist, wird es von Kindesbeinen an sein, bis ins hohe Alter. Ein Beispiel einer solchen Persönlichkeit ist sicher Samuel Hahnemann, der homöopathische Forscher. Er hatte einen Lebensinhalt, die Homöopathie.

 

Den Alterungsprozess repertorisieren

Wie schon oben erwähnt, lohnt es sich in den homöopathischen Arzneimittelrubriken nach Anhaltspunkten zu suchen, um die Frage des „krankhaften“ Alterns zu beantworten.

In den Repertorien gibt es die Rubriken: vorzeitiges Altern (Kent wie auch Synthetisches Repertorium) Altersverfall und die Allgemeinrubrik: alte Menschen ( beide Synthetisches Repertorium).

Die Rubrik Altersverfall erschien mir die Interessanteste. In dieser Rubrik besonders müssen Arzneien vorhanden sein, die eine mögliche negative Lebensmotivation beschreiben.

Alle oben genannte Rubriken gesamt ausgewertet ergaben 112 Arzneien. Diese zu besprechen würde den Rahmen sprengen.  Deshalb habe ich die in der Repertorisation rechnerisch durchgängigsten Arzneien unter speziellen Berücksichtigung der Rubrik Altersverfall zur Betrachtung herangezogen.

Diese Arzneien sind :

Agnus castus,  Barium carbonicum, Lycopodium, Argentum nitricum, Cannabis indica, Conium, Acidum fluoricum, Kalium carbonicum, Ovininum, Selenium metallicum.

 

Agnus castus, der Mönchspfeffer

Üblicherweise wird diese Arznei eingesetzt gegen Impotenz, Sterilität, Tachykardie, bei Schwangeren um den Milchfluss zu aktivieren.

Die Symptome dieser Arznei beschreiben einen Menschen, der sich selbst kasteit, sich selbst zurücknimmt. Die morgentliche Schwäche der Knöchel deuten auf fehlende Spannkraft, fehlende Lebensdynamik hin. Fibrilläre Zuckungen der Ellenbogen beschreiben den Wunsch sich wehren zu wollen. Die laszive Hysterie spricht für eine ganz starke Unterdrückung der Sexualität.

Dies sind natürlich nur einige wenige beispielhaft gewählte Symptome von Agnus castus.

Aus der Zusammenfassung der Symptome ergibt sich als psychologische Bedeutung:

 

Die Opferung des Selbst für ein vermeintlich höheres Ziel.

 

Die Patienten, die Agnus castus benötigen, kennen ihre eigenen Bedürfnisse nicht. Ihnen sind „fremde Werte“ vielleicht durch eine andere Persönlichkeit vermittelt worden, die mit der eigenen möglichen Lebensaufgabe wenig zu tun haben. Diese Menschen leben eigentlich nicht ihr eigenes, sondern ein artfremdes Leben, welches ihnen nicht entspricht. Je stärker sie das spüren, desto härter kämpfen sie gegen ihre eigenen Gefühle an.

Auf den Alterungsprozess bezogen wird deutlich, daß der Agnus-castus-Patient gegen jeglichen eigenen Lebens – oder Lustimpuls meint ankämpfen zu müssen. Damit ist die Lebensmotivation hinfällig. Es lohnt sich nicht zu leben. Leben wird zur Opferung,  zum Leid.

 

 

Barium carbonicum, Bariumcarbonat

Diese Arznei wird eingesetzt gegen Drüsenerkrankungen, Mandelvergrößerung, Gedächtnisschwäche und ist außerdem bekannt als Arznei für kleine Kinder und alte Leute.

Die Symptome dieser Arznei beschreiben einen Menschen, der sich klein macht, der die Erfahrung gemacht hat, im Leben besser durchzukommen, wenn er als hilfloses kleines Wesen erscheint, das den Mutter- und Vatertrieb  seiner Umgebung auslöst.

Der auftretende Kopfschmerz beim Hören einer Männerstimme macht die Angst vor Dominanzen, die unterdrücken deutlich. Der comatöse Schlaf am Tag und in der Nacht beschreibt die Sehnsucht endlich untertauchen zu können. Das Gefühl, eine Kugel in der Leber zu haben, sagt aus, daß die Persönlichkeit  Anteile von sich selbst, Groll,  Ärger,  Kreativität, isoliert und zurückgehalten hat.

Die psychologische Bedeutung von Barium carbonicum ist:

 

Entwicklungshemmung aus Angst vor dem Leben und der Selbstverantwortung.

 

Der Patient, der diese Arznei benötigt, ist nie aus der Kinderrolle herausgekommen. Er spielt bis ins hohe Alter den nachgiebigen, hilflosen Menschen, der sich nicht wehren kann, aber eigentlich nur nicht will. Auseinandersetzungen mit anderen und die Übernahme von Selbstverantwortung scheinen ihm ein zu großes Risiko zu sein. Damit muß auch hier der Lebensimpuls und die Eigendynamik ständig unterdrückt werden. Das Leben verliert seinen Reiz.

 

Lycopodium clavatum, der Bärlapp

Diese Arznei wird eingesetzt bei Gicht, Blähsucht, Nierensteinen, Krampfadern usw.. Es handelt sich um eine Arznei, die viele Symptome hat, besonders rechtsseitige.

Die Rechtsseitigkeit steht für die Unterdrückung des Willens. Um eine Situation, die gewählt wurde, überhaupt aushalten zu können, muß die eigene Aktivität, die eine Veränderung bewirken würde, zurückgehalten werden. Die Feigheit beschreibt den Zustand, eine einmal gewählte Situation nicht klarstellen zu wollen. Der gemachte Fehler könnte in den Augen anderer peinlich aussehen. Das halbstündliche Erwachen mit Herzklopfen macht deutlich, daß derjenige jeden Augenblick damit rechnet, daß seine Fehlentscheidungen „auffliegen“.

Die psychologische Bedeutung von Lycopodium ist:

 

Der faule Kompromiss

 

Der Patient, der Lycopodium benötigt, hat in seinem Leben Fehlentscheidungen getroffen, zu denen er sich nicht bekennen will. Er hat wahrscheinlich viel zu wenig auf sein Gefühl und seine innersten Bedürfnisse gehört, sondern in der „Macherart“ für sich und seine Umwelt entschieden und gehandelt. Das Fatale in dieser Situation ist, daß eine Richtigstellung zu blamabel zu sein scheint. Deshalb wird praktisch das ganze Leben in Sturheit ( Gicht) „durchgelogen“.

Diese Situation läßt ebenso keine Lust am Leben zu. Es ist anstrengend, sich immer kontrollieren zu müssen. Der Lycopodiumpatient wirkt zwar kräftiger und aktiver als die Vertreter der anderer Arzneien, aber das Problem sein Eigenes nicht leben zu können ist gleich.

 

Argentum nitricum, Silbernitrat

Diese Arznei ist bekannt gegen Magenverstimmung, Prüfungsangst, chronischen Durchfall.

Die Symptome von Argentum nitricum beschreiben einen Menschen, der sich ständig kontrolliert um ja jedem gerecht zu werden. Er hat Angst die Erwartungshaltung der anderen nicht zu erfüllen: Prüfungsangst. Er fürchtet sich im engen Raum, dies beschreibt, daß er die Einengung durch andere kennt, diese aber nicht liebt. Letzlich hat er keinerlei Bedürfnis mehr nach Vergnügen, denn er scheint sich so an Pflichterfüllung, Einengung und Selbstkontrolle gewöhnt zu haben, daß Freude nicht sein darf.

Die psychologische Bedeutung von Argentum nitricum:

 

Fordert Nestwärme ein

 

Der Patient, der Argentum nitricum benötigt, hat meistens eine schwierige Kindheit hinter sich. Er wünschte sich verstanden und anerkannt zu werden. Da dies nie geschah, seine Eltern waren nun einmal anders als er, fühlte er sich an dieser Situation schuldig und bemühte sich durch Selbstkontrolle den anderen gerecht zu werden. Auch dieses Verhalten ist ein mühseliges Unterfangen, das Lebensmotivation und Freude blockiert. Damit ist der Tod vielleicht erfreulicher als das Leben.

 

Cannabis indica, der indische Hanf

Diese Arznei ist in der Homöopthie bekannt gegen Blasenentzündung, Inkontinenz, Lachzwang.

Die Symptome dieser Arznei beschreiben einen Menschen, der seinen eigenen Gefühlen nicht vertraut. Die Furcht, seine Stimme zu gebrauchen, hat der Mensch, der sich unsicher fühlt. Derjenige, der sich selbst beweisen muß, für den gilt das Gleiche. Derjenige, der glaubt, das Wände um ihn herum zusammenbrechen, der glaubt seinen Schutz zu verlieren.

Die psychologische Bedeutung von Cannabis indica:

 

Unterdrückte Gefühle manipulieren die bewußte Wahrnehmung.

 

Der Cannabis–indica-Patient hat vielleicht in seiner Kindheit die Differenzen seiner Eltern empfunden. Aber auf die Nachfrage wurde ihm nie eine ehrliche Antwort gegeben. Die Eltern, die sich nie vor einem Kind streiten, bringen ihr Kind um die Erfahrung der Versöhnung. Dies ist eine Folge, aber die wesentlichere ist die, daß dieses Kind gelernt hat die eigene Wahrnehmung und Einschätzung einer Situation strickt von dem Äusserlichen, was sein darf, zu trennen. Dasjenige, was sachlich gesagt wird, stimmt mit dem, was empfunden wird nicht überein. Daraus entsteht der Zwang, das eigene Gefühl unterdrücken zu müssen.  Alle anderen haben Recht. Die Logik ist richtig. Das eigene Gefühl ist nichts wert. Leider haben Lebensqualität und Freude mit Gefühlen zu tun. Ein „sachliches“ Leben ist unecht.

 

Conium maculatum, der gefleckte Schierling

Diese Arznei ist bekannt für Drüsenverhärtung, Mammacarcinom, Schwindel.

Die Symptome dieser Arznei beschreiben einen Menschen, der tiefe Sehnsucht nach Nähe hat, diese entweder nicht gefunden oder aus ideologischen Gründen darauf vezichtet. Der Schwindel deutet darauf hin, daß die Persönlichkeit sich selbst betrügt. Der Brusttumor drückt die Resignation aus andere zu versorgen, aber für sich nichts verlangt zu haben. Die Schwäche, die bei der geringsten Anstrengung schlechter wird zeigt den resignativen Zustand an, in dem die Persönlichkeit sich befindet.

Die psychologische Bedeutung von Conium maculatum ist:

 

Den Bezug zu den eigenen Grundbedürfnissen verloren haben.

 

Der Patient, der Conium benötigt, hat sich so in Ideologien verstiegen, daß das Gefühl zu sich selbst abhanden gekommen ist. Die innere Stimme kann von Fremdkonzepten überlagert sein. Die Kommunikation mit anderen Menschen ist schwierig, da die innere Orientierung, wer ist mir wirklich nahe und wer nicht, verwechselt wird. Aufgrund dieser Gefühlsirritationen findet kaum natürliche Reaktion statt. Der Energiefluss und somit der Lebensfluss ist somit gehemmt und gestaut. Die Lebensträume werden nie erfüllt, weil sie eher rationaler anstelle emotionaler Art sind.

 

Acidum fluoricum, Fluoressigsäure

Diese Arznei ist bekannt bei Abszessen, kreisrundem Haarausfall und Zahnfisteln.

Die vollständigen Symptome dieser Arznei beschreiben einen Menschen, der in dem Gefühl des Unverstandenseins lebt. Seine Umgebung möchte ihn anders haben. Er ist unsicher, ob er dem folgen soll oder nicht. Die Kopfschmerzen, die nach Urinieren besser werden sagen aus, daß nur über den Ausdruck von Emotionen grundlegende Probleme gelöst werden können. Narben werden rot bedeutet, daß alte Verletzungen nicht ausgeheilt sind, seelische Themen noch ungelöst sind. Der Schnupfen, der bei Erregung besser wird sagt ebenso aus, daß der emotionale Ausdruck eine fast resignative Situation bessert.

Acidum Fluoricum hat folgende psychologische Bedeutung:

 

Die „Chemie“ stimmt nicht, nicht leben und leben lassen können.

 

Die Patienten, die Acidum fluoricum benötigen, sind in ständiger Verteidigungsbereitschaft. Sie zweifeln, ob sie so sein dürfen wie sie sind. Sie trotzen gegen die Manipulation der anderen, aber immer mit dem Gefühl des Selbstzweifels. Dies zieht die ständige Kampfstimmung nach sich. In diesem Sinne ist die Entwicklung der Eigenpersönlichkeit und des Selbst schwierig. Die Lebensmotivation wird „mürbe“.

 

Kalium carbonicum, Kaliumkarbonat

Diese Arznei tut bei Bronchitis, Lungenentzündung, Ischialgie, und Oberlidschwellungen gute Dienste.

Die Symptome dieser Arznei beschreiben einen Menschen, der seine Bedürfnisse nicht kennt. Der Schwindel, der beim Sehen in einen Spiegel entsteht, sagt aus, daß die Person sich selbst belügt. Der Traum von einem Stein begraben zu sein, bedeutet, das fremde Lasten auf demjenigen liegen. Das Knie, das sich wie verdreht anfühlt, wenn man aufsteht, deutet darauf hin, daß die Person eine fremde Richtung geht, nicht die Eigene.

Die psychologische Bedeutung von Kalium carbonicum ist:

 

Ignoranz der eigenen Bedürfnisse.

 

Der Patient , der Kalium carbonicum benötigt, ist zumeist „zweckgebunden“ gezeugt worden. Entweder als „Stammhalter“, Firmenerbe oder was häufig vorkommt als Begründung, damit die Eltern überhaupt einen Austausch haben und damit zusammenbleiben. Die Kinder, die in einer Beziehungskrise gezeugt werden, sind sicher Kalium carbonicum – Patienten. Sie werden also gleich mit einer Aufgabe geboren, die sie zu erfüllen haben. Eigene Wünsche, Bedürfnisse und Persönlichkeitsentwicklung bleiben auf der Strecke. Dies ergibt eine ständige innere Unzufriedenheit, deren Ursache für die Person im Unklaren bleibt. Die Lebensmotivation ist damit gering.

 

Ovininum, der Extrakt aus den Ovarien

Über diese Arznei ist relativ wenig bekannt. Sie ist aber als körpereigene Nosode sehr wirkungsvoll.

Die Symptome dieser Arznei beschreiben einen Menschen, der aus vielerlei Gründen, seine Individualisierung zurückgehalten hat. Der Infantilismus genitalis drückt aus, daß die Entwicklung der selbstständig handelnden und lebenden Persönlichkeit nicht erfolgte. Ein Erröten im Klimakterium spricht für die nicht abgeschlossene Pubertät, für eine starke Unsicherheit in der Komunikation mit anderen Menschen. Die Akne rosacea bedeutet, daß die Person sich nicht erlaubt und gleichermaßen wütend darüber ist, daß sie ihr wirkliches Gesicht nicht zeigt.

Die psychologische Bedeutung von Ovininum ist:

 

Mutlosigkeit , seine Potentiale zu zeigen.

 

Der Patient, der diese Arznei benötigt, hat viel Unterdrückungen erlebt. Sein Energiefluss ist zumindest gehemmt oder sogar starr. Da aus meiner Erfahrung eine Nosode allein nicht angewendet werden sollte,  weil diese allein etwas aufwühlt,  was unbedingt beantwortet werden muß, um eine Behandlung abzurunden, seien die Folgemittel hier noch benannt: Conium maculatum, Lachesis muta, Argentum nitricum, Jodum, Sepia, Barium carbonicum.

Da ich selbst grundsätzlich alle Arzneien, mit denen ich mich beschäftige selbst nehme, kann ich Ovininum empfehlen. In kurzer Zeit war ein Gefühl von Leichtigkeit und Dynamik vorhanden. Dieser Zustand traf sehr konkret auf alte Unterdrückungen, die dann zur Auflösung anstanden.

Die Persönlichkeiten, die ihre Lebensdynamik unterdrückt haben, werden träge und demotiviert.

Leben ist nun einmal ständige Dynamik!

 

Selenium metallicum, Selen

Diese Arznei wird eingesetzt gegen Haarausfall, Nervenschwäche, verminderte Libido, Schwäche.

Die Symptome von Selen beschreiben einen Menschen, der völlig resigniert hat. Er hat keinen Bezug mehr zu seinen Kreativkräften. Die Abmagerung der Wade bedeutet, daß keine Standfestigkeit, keine Stabilität im eigenen Standpunkt existiert. Beschwerden nach Gehen sagt aus, daß sich die Person keine Eigendynamik und Fortentwicklung erlaubt. Schlaflosigkeit wegen Pulsation im ganzen Körper drückt aus, daß die ganze Lebenskraft dieses Menschen zurückgehalten wurde.

Die psychologische Bedeutung von Selen ist:

 

Sich aus Schwäche mit dem Siechtum abfinden.

 

Der Patient, der diese Arznei benötigt, hat immer perfekt die Erwartung anderer erfüllen wollen und dabei auf seine eigenen Möglichkeiten verzichtet. Die Erwartung, daß ihm durch andere seine individuelle Handlungsfreiheit übergeben wird, kann natürlich nie erfüllt werden. So wartet er sein ganzes Leben darauf und wird immer resignierter. Damit wird das Leben mehr zur Plage, als zur Herausforderung.

 

Fazit

Dies waren einige wichtige Arzneien, an denen deutlich wird, daß der Krankheits- und Alterungsprozess in großem Maße mit der Einstellung eines Menschen zu seinem Leben zusammenhängt. Wird das Leben zu einer spannenden Herausforderung, dann ist die Motivation eine ganz andere.

Diejenigen, die auch zwischen den Zeilen lesen,  werden begriffen haben, daß die oben beschriebenen Arzneien in einem direkten Zusammenhang stehen und den unterschiedlichen Intensitätsgrat einer Problematik beschreiben. An den Arzneien: Acidum fluoricum, Argentum nitricum und Selen ist dies sicher nachzuvollziehen.

Es würde mich freuen, wenn der Leser nicht bis zum Alter wartet, bis sich die Themen überdeutlich zeigen, sondern daß auch im Sinne einer echten Prävention gehandelt werden kann.

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Quelle:
Peppler, Antonie: Die psychologische Bedeutung homöopathischer Arzneien, Band 1 & 2

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